Trainieren für die Junior-Science-Olympiade

30.04.2024

Erst das Wasser, dann die Säure! Mit dieser Erinnerung starteten 30 Schülerinnen und Schüler aus Hessen, Thüringen, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt am 29. April in das JuniorScienceCamp des Orpheus e.V. Auf der Agenda für den Tag im Technologiepark Weinberg Campus: Chemieexperimente, Biologie-Aufgaben, Übungen zur Thermodynamik und ein Rundgang über das Campus-Gelände.

Seit 2018 findet das mehrtägige Trainingscamp bereits in Halle (Saale) statt. Für eine Teilnahme können sich alle bewerben, die bei der Internationalen JuniorScienceOlympiade (IJSO) mitmachen und fit für die nächste Runde werden wollen. „Die Aufgaben sind richtig anspruchsvoll“, sagt Dr. Dorit Wilke von der ECH Elektrochemie Halle. „Wunderbar, was die Jugendlichen hier alles lernen.“

Gemeinsam mit dem TGZ Halle Technologie- und Gründerzentrum Halle, der Leopoldina sowie dem Verband der Industrie unterstützt das hallesche Unternehmen die Veranstaltung. „Uns und dem TGZ liegen die Naturwissenschaften sehr am Herzen. Seit Jahren beobachten wir allerdings sinkende Anmeldezahlen an den Hochschulen“, sagt die F&E-Managerin. „Mit unserem Engagement für den Nachwuchs wollen wir unseren Teil dazu beitragen, dass es weitergeht und zeigen, wie viel Spaß Naturwissenschaften machen können.“

Um den Spaß an Physik, Bio oder Chemie und unvergessliche gemeinsame Erlebnisse ging es auch Lukas Kroßner, als er das JuniorScienceCamp 2016 ins Leben rief. Der Hallenser war 2013 selbst Teilnehmer am Bundesfinale der IJSO. „Von 4500 Bewerberinnen und Bewerbern der Olympiade haben am Ende 40 die Chance auf ein einwöchiges Seminar“, so der 26-Jährige. Eine Woche mit nachhaltiger Wirkung für Lukas. Viele seiner engsten Freunde kenne er aus dieser Zeit. „Das gemeinsame Grundinteresse an Naturwissenschaften bildete eine tolle Basis zum Vernetzen und die Erkenntnis, dass wir alle nicht nur Nerds sind, war eine wichtige Erfahrung.“

Mit dem JuniorScienceCamp wollte Lukas, der mittlerweile für ein Luft- und Raumfahrtunternehmen in Jena arbeitet, diese Erfahrung mehr Kindern und Jugendlichen ermöglichen. Der Erfolg gibt ihm und dem Verein Orpheus e.V. recht. An Bewerberinnen und Bewerbern für das Training fehlt es nicht. Und wer einmal dabei war, kommt auch als Betreuungsperson gerne wieder, wie Celina Stark aus Leipzig.

„Ich freue mich für alle, die sich hier über die Naturwissenschaften kennenlernen und als Freunde wieder gehen. Ein guter Zweck“, sagt die Studentin. „Für mich ist es außerdem eine schöne Gelegenheit, meine Begeisterung für Biologie aufrechtzuerhalten, auch wenn ich mittlerweile Jura studiere.“

Und was sagen die Schülerinnen und Schüler zum JuniorScienceCamp 2024? „Ich war schon im vergangenen Jahr dabei. Man versteht jedes Mal mehr“, sagt Tom. „Nette Leute mit ähnlichen Interessen kennenzulernen, ist super interessant“, sagt Nora. „Ich habe auch was Neues über mich gelernt. Normalerweise ist Physik mein Fach, aber hier war ich in Chemie und Bio deutlich besser.“